VUPK, MANV3

Realübung Verkehrsunfall im Wald

Wir leben in einem sehr waldreichen Gebiet in Niedersachsen. Viele "Wege" sind meist nicht ausgeschildert, aber immer wieder kommt es vor, dass sich Touristen und Ortsfremde auf unseren Wald- und Forstwegen bewegen. Auf diesen Wegen gelten dennoch die gleichen Verkehrsregeln nach der StVO wie auf anderen Strassen auch. Tückisch sind einige Wege für ortsfremde dennoch.

Und so haben wir einen gemeinsamen Zugdienst mit der FFW Winsen gemacht. Angenommen wurde ein Verkehrsunfall (VU) mit zwei verletzten Personen auf eben einem dieser Waldwege. 
Nach der ersten Lageerkundung hat der Einsatzleiter festgestellt, dass es sogar drei verletzte Insassen in zwei Fahrzeugen gab. Ein PKW ist mit einem Kleintransporter zusammengestossen, woraufhin der PKW mitten auf einem Kreuzungsweg auf der Seite liegen geblieben ist. Der Transporter wurde durch die Wucht des Aufpralls rückwärtig in einen wasserführenden Graben gestoßen und drohte noch tiefer in diesen abzurutschen.

Der mitalarmierte Rettungsdienst begutachtete die verletzten Personen und entschied, die Patientin in dem auf der Seite liegenden PKW zuerst zu betreuen und retten zu lassen. Die Insassen des Transporters waren ansprechbar und wurden durch die Feuerwehr betreut.
Um an die Patientin im PKW besser heranzukommen und eine achsenschonende Rettung durchzuführen, wurde der auf der Seite liegende PKW mit Hilfe von Steckleiterteilen auf die eigenen Räder gestellt und gesichert. Anschließend wurde die Fahrertür mit hydraulischem Rettungsgerät entfernt und die Patientin schlussendlich auf die Trage des RD zum Abtransport in ein Krankenhaus verbracht.
Der Transporter wurde in der Zwischenzeit gegen weiteres Abrutschen gesichert und nach der Rettung der Insassen mithilfe der Seilwinde des Rüstwagens aus dem Graben gezogen.

Der gesamte Einsatz dauerte nicht einmal 40 Minuten und die Patienten wären unter 60 Minuten in einem Krankenhaus gewesen.


Was treibt uns eigentlich an?

Technik und Techniken

Wir haben uns an einem Dienstabend mal die Innereien unserer Technik angesehen und waren mehr als überrascht. Es war uns zwar klar, dass irgendein Auto-Motor in der PFPN (Portable Feuerlöschpumpe Normaldruck, englisch Portable Fire Pump Normal Pressure) - ehemals TS - eingebaut ist, aber welcher und wie das alles so funktioniert war uns irgendwie nicht bewusst. Wenn es drauf an kommt, dreht man halt den Schlüssel und es kommt dann Wasser. Nachdem neulich die Batterie leer war haben wir uns diesmal gedacht:

Wie genau geht das eigentlich alles? 

In unserer PFPN von Ziegler steckt ein VW Polo-Motor. Drei Zylinder, mit kompletter Technik. Vom Steuergerät über die Lichtmaschine bis hin zur Abgasanlage ist alles in dem doch eher kleinen Gehäuse verbaut. Um das alles zu erkunden, haben wir die Verkleidung abgenommen und mal genauer hingesehen. Unser Gerätewart leistet ganze Arbeit. Die PFPN sieht immer noch aus wie neu und alle Flüssigkeiten sind neu und gefüllt. Also haben wir uns "fachmännisch" um die PFPN gestellt, gefachsimpelt und im Internet gesucht. Es ist schon sehr interessant, was wir alles so dabei haben.

Wer gerne mehr wissen will, was wir noch auf dem Einsatzfahrzeug haben, kann gerne an einem unserer Dienstabende vorbeikommen. Wir freuen uns auf Euch.


Was kann man alles mit einem TSF-W machen?

Einfachste Mittel zur schnellen Menschenrettung

Am gestrigen Dienstabend haben wir uns mit zwei Situationen auseinander gesetzt, die uns vor ein paar Herausforderungen stellen sollten.

Erst galt es, eine Person aus der oberen Etage durch eine enge Dachluke liegend zu befreien. Die Situation stellte sich wie folgt dar. Eine Person mit einer Stichverletzung, das Werkzeug befand sich noch im Torso, musste möglichst patientenschonend und liegend aus der oberen Etage herunter befördert werden. Das Platzangebot ließ trotz des engen Raumes viel Platz für kreative Lösungen. Der Einsatzleiter entschied sich für die Steckleiter in Kombination mit der "Lifttechnik". Dazu wird die Krankentrage an der Steckleiter befestigt und mit Leinen langsam abgelassen. Dies hat unter anderem die Knotentechnik gefestigt und die Kreativität gefördert. Besonders kam es hier aber auf die Kommunikation und die Teamfähigkeit an.

Die zweite Lage stellte eine unter einem Auto eingeklemmte Person dar. Die Herausforderung bestand darin, dass sich das Auto an einem Abhang befand und die Person bereits teilweise unter dem rechten Hinterrad eingeklemmt war. Auch hier war die klare Kommunikation und das Teamworking entscheidend.

Am Ende des Abends haben wir festgestellt, dass auch die "einfache" Beladung eines TSF-W für die erste Hilfe und Rettung ausreichend ist. Allerdings werden wir noch ein paar Kleinigkeiten wie Unterlegmaterial auf dem Fahrzeug ergänzen. Dennoch haben wir mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln beide Lagen erfolgreich bewältigt.


Stromlos in Bannetze

Am Freitag haben im Rahmen unserer Übungsdienste eigentlich eine Löschwasserbrunnenprüfung durchführen wollen.

Eigentlich. Aber es kam anders als geplant.

Wir sind an eine vielbefahrene Landesstraße ausgerückt, um den dortigen Löschwasserbrunnen zu prüfen. Ordnungsgemäß wurde die Einsatzstelle abgesichert und für den fließenden Verkehr sichtbar aufgestellt. Alle Schlauchleitungen waren verlegt, der Brunnen an die aus dem Auto entnommene PFPN angeschlossen, alle Einsatzkräfte an ihren Positionen und es hätte eigentlich los gehen können. Doch der Maschinist meldete sich nicht zurück. Und Wasser lag auch nicht am Strahlrohr an. Überhaupt war die gesamte Einsatzstelle sehr ruhig. 
Über Funk kam dann vom Gruppenführer die Meldung, dass die PFPN nicht anspringe. Ein kurzer Test vor Ort ergab, dass die Starterbatterie der Pumpe entladen war. Auch eine Überbrückung mit dem Kabel der Ladeerhaltung des Fahrzeuges brachte keinen Erfolg.

Also haben wir das gesamte bereits aufgebaute "Geraffel" wieder abgebaut, auf dem Fahrzeug verlastet und sind unverrichteter Dinge wieder eingerückt. Im FGH haben wir dann mit Multimeter, diversen Werkzeugen und alles was uns zur Verfügung stand den Zustand der Batterie gemessen und getestet. Sie wollte aber nicht mehr laden. Mit einer zweiten Batterie konnten wir wenigstens die grundlegende Funktionalität der PFPN testen. Es lag also tatsächlich an der Batterie. 

Die Zeit war mittlerweile soweit fortgeschritten, dass wir uns nach ein paar aufheiternden Getränken dazu entschlossen haben, den Abend ruhig ausklingen zu lassen. Wir haben mal wieder viel Neues erlernt und sind nun alle ein wenig schlauer als vorher. Das macht eben FEUERWEHR aus. Teamgeist, Hilfsbereitschaft und immer wieder etwas Neues.

Freiwillige Feuerwehr Bannetze

Alter Postweg 9a
29308 Winsen (Aller) - Bannetze